Was ist Verhaltenstherapie?
Die Verhaltenstherapie gehört innerhalb der Psychotherapie zu den sogenannten Richtlinienverfahren, das bedeutet, dass ihre Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist. Daher werden die Kosten für die Therapie üblicherweise von den Krankenversicherungen übernommen, wenn eine behandlungsbedürftige psychische Erkrankung vorliegt.
Verhaltenstherapie basiert auf der Annahme, dass psychische Beschwerden Folge bestimmter individueller Erlebens- und Verhaltensmuster sind.
Diese Muster sind meist gelernte Strategien, die zwar in einer früheren Lebensphase hilfreich waren, es aber heute unter veränderten Lebensbedingungen nicht mehr sind. So lernt beispielsweise ein Kind, das sehr streng erzogen wird, alle ihm übertragenen Aufgaben 100%ig genau und fehlerfrei zu erledigen und erhält auf diese Weise Lob und Anerkennung von wichtigen Bezugspersonen. Später im Berufsleben könnte dieser „Perfektionismus“ aber hinderlich sein und zum ständigen Erleben von Stress beitragen, was schließlich körperliche und seelische Symptome – eine psychische Erkrankung – auslöst.
Oft handelt es sich bei diesen Erlebens- und Verhaltensmustern um Strategien, die zwar kurzfristig Entlastung verschaffen, langfristig aber eher schädlich sind und Probleme bzw. Beschwerden verursachen. Jemand, der unter einer Angsterkrankung leidet, verlässt beispielsweise das Kino, Theater oder Fußballstadion, sobald eine Panikattacke beginnt. Kurzfristig lässt die Angst dadurch spürbar nach, langfristig resultiert jedoch Frustration, wichtige Hobbies und Freizeitaktivitäten werden aufgegeben und soziale Kontakte verringern sich.